Baubeginn 1930
Baubeginn 1930

Die Bauarbeiten

Vom Clubhaus standen zuerst die vor kurzem ausgetauschten großen Fensterfronten, um die herum das restliche Haus gebaut wurde. Insgesamt wurde das Haus -außen und  innen- erst Ende der 30er Jahre fertig. Bis unser Club selbst eine Pumpe hatte, wurde das Wasser (und nicht nur das...) vom S.M.C. Nixe geholt. Fast jeden Sonntag war Arbeitsdienst. Die damalige Krisensituation -fast die Hälfte aller Clubmitglieder war arbeitslos- ermöglichte es vielen Kameraden, zusätzlich auch in der Woche herauszukommen und zu arbeiten. So entstanden die Steg- und Slipanlage ohne größere Nebenkosten. Die Slipschienen hatte man vom U-Bahnumbau in Treptow erhalten.

Vor der Wettfahrt
Vor der Wettfahrt

Das Clubleben
Es wurde jedoch nicht nur gearbeitet. Die erste Clubwettfahrt wurde in Ermangelung einer Startpistole mit einem Wecker vom Steg aus gestartet. Im Verhältnis zur Clubgröße gab es eine rege und oftmals auch erfolgreiche Regattabeteiligung bei allen Bezirks- und Freundschaftswettfahrten, wobei eine Meldepflicht nicht existierte.

In den Ferien war der Großteil der Kameraden mit ihren Booten auf den
Gewässern in der Umgebung Berlins oder auch auf der Ostsee unterwegs.
Ab 1933 wurde jedes Jahr regelmäßig ein Sommerfest und ein Seglerball im Winter gefeiert. Der erste Ball fand 1933 im "Nordischen Hof" am Stettiner Bahnhof statt. Dort trat der Schlagersänger Erdmann mit seinem Hit "Die Sonne geht auf" auf. Für viele der Kameraden gab das zum ersten Mal Gelegenheit mit einem Star in Tuchfühlung zu kommen. Die weiteren Bälle fanden bis zum Krieg im "Kaiserhotel" in der Friedrichstraße statt. Jeden Bußtag wurde von den Männern eine Busfahrt in die Berliner Umgebung mit Eisbeinessen unternommen.

1933 wurde unser Club von den Nazis gezwungen Mitglied im "Deutschen Reichsbund für Leibesübungen" zu werden.

An der Gaffel am Clubmast musste die Hakenkreuzflagge geführt werden. Zu größeren politischen Auseinandersetzungen kam es aber innerhalb des Clubs während der Herrschaft der Nazis nicht.

weiter